Sie möchten Ihre Website selbst bauen? Ohne Programmierkenntnisse war das bis vor einigen Jahren undenkbar. Dank userfreundlicher Page Builder für WordPress kann sich heute fast jeder (oder jede) an einem verregneten Wochenende eine ansehnliche Website zusammenklicken. Für das kleine Unternehmen, den eigenen Blog oder den ersten Webshop mit WooCommerce.
Falls WordPress für Sie ein Buch mit sieben Siegeln ist – es gibt auch für Sie Lösungen. Mit dem Gros der Page Builder platzieren Sie ganz intuitiv vorgefertigte Textfelder, Ihre Bilder, Videos, Buttons oder Formulare – per Drag-and-Drop. Das Beste daran: Es macht einen Riesenspaß!.
Die Chancen der Page Builder liegen vor allem in ihrer hohen Benutzerfreundlichkeit. Sie können schon ohne besonderes technisches Know-how gute Ergebnisse erzielen.
Natürlich gibt es auch hier Grenzen. Nicht jeder Page Builder eignet sich für jeden Anspruch und manchmal braucht es doch ein bisschen HTML oder CSS fürs Perfect Match. So ist die Flexibilität vieler kostenfreier Versionen eingeschränkt, besondere Funktionen gibt es entweder nicht oder lassen sich nur schwer integrieren. Wichtig fürs SEO: Die Performance leidet unter fast jedem Page Builder. Denn meist liegt eine umfangreiche Code-Bibliothek vor. Und das erhöht die Ladezeit.
Was macht nun einen guten Page Builder für WordPress aus? Er sollte in Sachen Design und Funktion viel Potenzial mitbringen. Im Idealfall ist die Oberfläche übersichtlich und verständlich strukturiert. Regelmäßige und zuverlässige Aktualisierungen, Dokumentationen und Support sind ebenfalls ein Must-have. Und Designvorlagen das Sahnehäubchen.
Page Builder für WordPress – 3 Arten
Grundsätzlich unterscheiden sich Page Builder wie folgt:
- Der Gutenberg-Editor ist in jeder WordPress-Installation standardmäßig enthalten. Die Möglichkeiten sind (noch) eingeschränkt, verbessern sich aber aktuell rapide. Ein Beispiel ist die Erweiterung Cwicly (Ankerlink?) als Block- und Theme Builder. Was die Ladezeit betrifft, hat Gutenberg die Nase vorn.
- Einige Page Builder sind auf bestimmte WordPress-Themes beschränkt – sogenannte Theme Builder.
- Plugins: Um Page Builder wie Elementor zu nutzen, muss das entsprechende Plugin installiert werden.
Das sollte ein guter Page Builder können:
Auch wenn die Funktionen oft ähnlich sind, die Page Builder unterscheiden sich in ihrer Userperformance, ihrer Ladezeit und ihren Funktionen. Für uns sind die wichtigsten Qualitätsmerkmale:
- Live Builder: Sie können in Echtzeit Design- und Textelemente genau an die gewünschte Position “ziehen”. Das Ergebnis sehen Sie direkt. Tipp: Immer mit zwei Bildschirmen arbeiten!
- Große Vorlagen-Bibliothek: Je mehr fertige Layouts dein Page Builder mitbringt, desto besser. Mithilfe von Vorlagen können Sie Seitenabschnitte oder komplette Layouts integrieren. Meist mit nur einem Klick.
- Integrationen: Zum Beispiel von E-Mail- oder Newsletter-Tools.
- Eigene Vorlagen speichern: Sollten Sie mehr als nur eine Landingpage erstellen, dann möchten Sie bestimmte Text- oder Bildblöcke auf mehreren Seiten verwenden. Zum Beispiel CTAs oder Infoboxen. Perfekt also, wenn Sie diese als eigene Templates speichern können.
- Minimalistischer Code: Eigentlich haben alle Page Builder einen Nachteil – sie kosten Ladezeit. Und gerade diese ist im Hinblick aufs SEO ein wichtiger Faktor. Je weniger Code der Page Builder im Hintergrund benötigt, desto besser!
- Kompatibilität: Der Page Builder muss mit Ihrem Theme und Ihrer WordPress-Version kompatibel sein. Und mit den meisten gängigen Plugins!
- Responsive: Eigentlich klar. Der WordPress Page Builder sollte sich an jede Bildschirmgröße anpassen lassen. Bestenfalls mit wenigen Klicks.
Et voilá: Nun ein Überblick über die für uns besten Page Builder für WordPress. Mit ihren Highlights, Kosten, Vor- und Nachteilen.
Elementor
Und immer wieder Elementor? Das kommt nicht von ungefähr – der Page Builder ist einer der beliebtesten. Seit seiner Veröffentlichung im Jahre 2016 konnte er weltweit mehr als 5 Millionen aktive Installationen verzeichnen. Andere konnten zwar in den letzten Jahren nachziehen, dennoch ist Elementor für die meisten der Spitzenreiter. Über die intuitive Drag-and-Drop-Oberfläche bauen Sie benutzerdefinierte Layouts, ohne auch nur eine einzige Zeile Code zu schreiben. Das Ergebnis ist sofort zu sehen – anschaulicher geht es also kaum.
Elementor bringt jede Menge vorgefertigter Templates und Widgets mit. Hinzu kommen benutzerdefinierte Buttons, Überschriften, Animationen und unterschiedlichste Galerien und Slider.
Sie können Ihre eigenen Blöcke oder Templates erstellen und diese nach Bedarf wiederverwenden. Auch auf anderen Websites. Das geht übrigens schon mit der kostenlosen Version. Und mit der Pro-Version können Sie sogar eigene Themes erstellen, speichern und multiplizieren.
Elementor funktioniert mit WooCommerce und liefert hier so einiges an Zusatzfunktionen (nur in der Pro-Version!) – und ist darüber hinaus ein genialer Pop-up Builder.
Die Pro-Version kostet ab 49 $ pro Jahr. Der Preis bezieht sich auf eine einzelne Website! Für den Einstieg reicht die kostenlose Version durchaus aus.
Welche Add-ons machen Sinn?
Es gibt vielzählige Add-ons, von Elementor selbst und zahlreichen Drittanbietern. Zum Beispiel:
- Essential Addons für Elementor. Durch zusätzliche Widgets wie Tabellen, Post-Listen oder Social-Media-Buttons
- JetElements. Mit weiteren Design-Optionen wie Animations-Effekte oder Fortschrittsbalken.
- Astra Theme. Falls Sie noch ein Elementor kompatibles Theme suchen.
Vorteile
- Intuitive Bearbeitung im Frontend in Echtzeit
- Hunderte vorgefertigter Layouts, Templates und Widgets
- Kompatibel mit zahlreichen WordPress Themes und Plugins
- keine Programmierkenntnisse erforderlich
- Pop-up Builder
- Formular Builder in der Pro-Version
- umfangreicher Woocommerce Builder in der Pro-Version
Nachteile
- Begrenzte Funktionen in der kostenlosen Version
- Benötigt Ladezeit, vor allem bei zu vielen Widgets
Divi – Elegant Themes
In Sachen Popularität kann Divi mit dem Elementor Page Builder mithalten, was sicher auch an der benutzerfreundlichen Oberfläche liegt. Die Add-on-Möglichkeiten sind immens, auch weil es neben Drittanbietern eine große Community gibt. Der WordPress Page Builder wurde von Elegant Themes entwickelt – funktioniert aber unabhängig. Der Preis für die Jahreslizenz liegt bei 89 $ und beinhaltet den Zugang zu allen Elegant-Themes-Produkten.
Mit Divi klicken Sie sich also in Echtzeit Ihre Website zusammen. Allerdings: Planen Sie eine gewisse Einarbeitungszeit ein – die Möglichkeiten erscheinen gerade zu Anfang mehr als überwältigend.
Add-ons
Spannende Add-ons sind zum Beispiel Divi Footer Editor, Divi Bars oder Divi Overlays. Natürlich gibt es noch viele weitere. Tipp: Ruhig mal etwas ausprobieren, sobald Sie mit Divi vertraut sind.
Vorteile
- Einfache Bedienung per Drag-and-Drop
- Flexibel durch große Auswahl an Modulen und Layouts
- Riesiges Angebot an Vorlagen mit über 100 gebrauchsfertigen Website-Paketen und mehr als 40 Design-Elementen
- Plugins für E-Mail und Social-Media-Marketing enthalten
- Zeitnaher Support
Nachteile
- Gewöhnungsbedürftig für WordPress Beginner, da sehr umfangreich
- Langsamere Ladezeiten durch die Verwendung von Shortcodes und einer Vielzahl von Modulen
Bricks Builder
Der Bricks Builder ist weniger bekannt als die oben beschriebenen Page Builder, aber auf dem Vormarsch. Und unser Geheimtipp! Für Laien und für Webdesigner. Warum? Bricks ist perfekt für inhaltsstarke Websites – mit hervorragenden Google-Page-Speed-Werten. Top also aus SEO-Sicht. Für absolute WordPress-Beginner eignet sich der Page Builder eher weniger. Denn für einige Anpassungen sind HTML- und CSS-Kenntnisse hilfreich. Der Bricks Builder ist übrigens Theme und WordPress Page Builder in einem. Der Preis für die Lifetime-Lizenz für eine Live-Seite liegt bei 99 $.
Vorteile
- Beste Performance dank minimalistischem Code
- Lifetime-Preis
- Hohe Geschwindigkeit im Backend
- Leistungsstarkes Framework
- Vorlagen durch wachsende Community und Drittanbieter (zum Beispiel Automatic CSS)
Nachteile
- HTML- und CSS-Kenntnisse vorteilhaft
- keine Vorlagenbibliothek
Oxygen Builder
Die Page Builder Oxygen und Bricks haben gewisse Gemeinsamkeiten in Sachen Funktion und Handling. Was die Geschwindigkeit betrifft, liegt Bricks vorne. Dafür führt der Oxygen Builder im Bereich Designvorlagen. Die Auswahl an Seiten-Layouts, einzelnen Blöcken, Footer, Header oder Widgets ist beträchtlich. Außerdem sind die Werkzeuge kategorisiert, in WooCommerce, Visualisierung und Performance – und das findet man so bei keinem anderen Page Builder.
Und falls Sie sich jetzt fragen: Ist Oxygen auch etwas für Anfänger? Dann lautet die Empfehlung: Ja – wer aber Programmierkenntnisse mitbringt, kann deutlich mehr aus dem Tool herausholen! Der Preis liegt bei 120 $ (Lifetime).
Add-ons
Besonders sinnvoll sind unserer Meinung nach das WooCommerce Add-on für die Erstellung von Online-Shops sowie Dynamic Content für dynamische Inhalte.
Vorteile
- Optimierte Ladegeschwindigkeit, vor allem im Vergleich zu Page Buildern wie Divi und Elementor.
- Unterstützt PHP und JavaScipt, was besonders für Webentwickler interessant ist
- Sehr zuverlässig durch regelmäßige Updates
Nachteile
- Einige Plugins und Themes sind nicht mit dem Page Builder kompatibel
- Für Anfänger etwas schwierig bei der Installation weiterer Funktionen
- Keine WooCommerce-Unterstützung enthalten
- Nicht kompatibel mit dem Gutenberg-Editor!
Breakdance
Breakdance ist ein Nachfolger von Oxygen – und erst seit 2022 verfügbar. Ein Grund übrigens, warum dieser WordPress Page Builder kaum in Beliebtheitslisten erscheint. Wie Bricks ist Breakdance gleichzeitig ein Theme. Dabei kommt er mit gleich mehreren Highlights daher. Sie haben die Wahl aus mehr als 100 Designvorlagen. Für Business-Websites, Event-Websites und vielen weiteren. Header, Menü und Footer lassen sich individuell anpassen.
Bei all den Funktionen bleibt Breakdance ein Leichtgewicht! Die Geschwindigkeit ist – hier liegen höchstens noch Oxygen und Bricks weiter vorne. Der Preis für den Page Builder mit 149 $ pro Jahr ist vergleichsweise hoch.
In vielen Bereichen ähnelt Breakdance dem Elementor Page Builder. Warum das so ist, ist schnell erklärt. Er wurde eigentlich als Alternative zu Elementor und Divi entwickelt. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass User so ganz ohne Programmierkenntnisse mit Oxygen etwas schlechter zurechtkommen.
Add-ons
- Breakdance Awesome mit kreativen Vorlagen für Header, Footer, Blockelementen, mit einem Klick installierbar
- Destiny Elements mit Hunderten an Design-Elementen
- Oxydance mit Breakdance-Elementen speziell für Oxygen-User.
Vorteile
- WooCommerce Unterstützung
- Vorgefertigte Layouts, Elemente, Icons
- Integrierter Pop-up-Builder
- Header- und Menü Builder
- 2-monatige Geld-zurück-Garantie (interessant für Webentwickler)
- Unlimitierte Seiten-Lizenz
- Advanced Tabs als Inhaltsseiten. Komplette Seiten können als Tabs erstellt werden.
- Integrierter Slider für vielzählige Elemente
Nachteile
- Verhältnismäßig hohe Kosten pro Jahr
Cwicly
Der WordPress Page Builder Cwicly baut auf dem Gutenberg-Editor auf. Cwicly ist ein vollständig optimiertes No-Code-WordPress-Tool, das in Hinblick auf eine hohe Ladegeschwindigkeit entwickelt wurde.
Anders als die bekannten Gutenberg-Blöcke lassen sich mit ihm ganze Layouts importieren und so ein personalisiertes Template “basteln”. Der Page Builder bringt eigene Einstellungsbereiche und Werkzeuge mit – mit zahlreichen anpassbaren Interaktionen und Stilen. Insofern eine echte Bereicherung für alle, die auf den Gutenberg-Editor schwören.
Vorteile
- Der WordPress-Editor wird um Page Builder Funktionen erweitert
- Leistungsstarkes Werkzeug für Entwickler
- Benutzerfreundliche Anwendung
- Produziert einen sauberen Code bei guter Ladezeit
- Vorlagen vorhanden, mit steigender Tendenz (durch eine außerordentlich große Gutenberg-Community und direkte Anbindung an WordPress)
Nachteile
- Im Vergleich zu anderen Page Buildern verfügt Cwicly über weniger integrierte Widgets (etwa 25 im direkten Vergleich zu mehr als 40 bei Bricks Page Builder)
Relevante Add-ons sind derzeit für Cwicly noch schwer zu bestimmen. Grundsätzlich müsste jedes Plugin funktionieren, das mit Gutenberg kompatibel ist. Zum Beispiel Woocommerce oder Advanced Custom Fields.